Konzeption und Partizipation

Jede unserer städtischen Kindertageseinrichtung hat ihre eigene Konzeption und pädagogische Ausrichtung, über die es weitere Informationen in den einzelnen Kitaporträts zu lesen gibt. Was sie eint, ist ein gemeinsames Grundverständnis über die kindliche Entwicklung, die Beobachtung und Dokumentation dieser, den Umgang mit den Kindern und deren Angehörigen, sowie die enge Vernetzung und Kollaboration. Die Kindertageseinrichtungen der Stadt Rodgau arbeiten nach dem Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan (PDF) und den Qualitätsstandards der Stadt Rodgau.

Unser Bild vom Kind
Beobachten und Dokumentieren von Entwicklungsprozessen
Vernetzung im Umfeld
Kooperation mit den Eltern

Unser Bild vom Kind

Wir sehen das Kind als handelndes Subjekt. Kinder sind Konstrukteure ihres eigenen Lebens, ihres Denkens, ihres Weltbildes, ihrer moralischen Werte, was im Ganzen die Persönlichkeit bezeichnet. Sie haben ihr eigenes Lern- und Entwicklungstempo. Von Anfang an gestaltet das Kind seine Entwicklung aktiv mit, die durch seine persönlichen Motive geprägt ist. Es erkundet seine Umwelt, tritt mit ihr in einen Austausch und leistet somit selbst einen Beitrag zu Aneignung seiner Welt. Das Handeln des Kindes wird von einem subjektiven Innenleben geleitet. Nicht immer ist es sich seiner Motive und den Folgen bewusst, verfolgt jedoch stets einen persönlichen Sinn. Dieser ist für Erwachsene nicht immer sichtbar, verständlich und nachvollziehbar.

Wir schaffen Voraussetzungen, dass das Kind selbst Gestalter seiner eigenen Entwicklung sein kann. Dazu gehört, dem Kind eine anregungsreiche Umwelt zu bereiten und ihm zu ermöglichen, Fragen zu stellen und als Dialogpartner (Co-Konstrukteur) zur Verfügung zu stehen, damit das Kind seinen eigenen Interessen nachgehen kann. Dadurch unterstützen wir eine Eigeninitiative und kompetente Entwicklung. Dies geschieht tastend und entdeckend und fördert das Kind darin seinen eigenen Rhythmus zu finden.

Beobachten und dokumentieren von Entwicklungsprozessen

Das Beobachten, Beachten der Kinder und Dokumentieren ist für uns die Grundlage einer kompetenten Entwicklungsbegleitung und für die Entwicklungsgespräche mit den Eltern. Wir beachten und beobachten die Entwicklungsschritte, Lernstrategien, Interessen, Stärken, Fähig- und Fertigkeiten und Themen der Kinder. Das Kind erfährt Wertschätzung und echtes Interesse an seinem Tun, und die Beziehung zwischen der/dem Erzieher/in und dem Kind wird verstärkt. Die alleinige Aufmerksamkeit, die Kinder während der Beobachtung zuteilwird, löst bei ihnen etwas aus –macht sie stolz, mutig, engagiert oder stark.

Lerngeschichten und Portfolio

Die Arbeit mit Lerngeschichten und Portfolio führen zu einem tieferen Verständnis und vermitteln dem Kind Wertschätzung. Lerngeschichten sind Geschichten über das Lernen vom Kind und haben ihren Platz im Portfolio. Sie machen sichtbar, mit welchen Themen und Fragen sich Kinder beschäftigen und welche Lerndispositionen ihrem Lern- und Bildungsprozess zugrunde liegen. Im gemeinsamen Dialog erfährt das Kind, wie es gehandelt, welche Lernstrategien und welche ungeahnten Kompetenzen es möglicherweise hat. Es erfährt dadurch Wertschätzung, entwickelt Selbstvertrauen in sich und zu seinem Handeln, es fühlt sich bestärkt, kann seine Stärken und Interessen noch intensiver entwickeln und demzufolge seine Schwächen erkennen.

Das Portfolio ist eine Mappe mit gesammelten Werken eines Kindes. Es macht Bildung sichtbar und hat nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Es gehört dem Kind; es entscheidet, was hineinkommt. Es muss gefragt werden, wenn sich jemand das Portfolio anschauen möchte. Während der Kita-Zeit können vielfältige Dokumente darin gesammelt werden:

  • Briefe der Eltern
  • Fotos von Tätigkeiten des Kindes
  • Fotos von Gegenständen, die dem Kind wichtig sind
  • Fotos von Festen, Feiern, Ausflügen, Aktionen
  • Malbilder, Schriftstücke, Computerausdrucke
  • Kommentare, Anekdoten, Geschichten des Kindes (im Originalton)
  • Lerngeschichten
  • Interviews
  • Körperliche Entwicklungen (z.B. Fuß- Handabdruck, Körpergröße)

Alle Einrichtungen arbeiten zudem mit systematischen Beobachtungsinstrumenten wie z.B. Entwicklungstabelle nach Beller, KOMPIK u.a.

Vernetzung im Umfeld

Kooperationen und Vernetzungen mit anderen Stellen sind für uns ein wichtiger Bestandteil der pädagogischen Arbeit mit Kindern in unseren Einrichtungen. Kinder verbringen den Großteil eines Tages in der Kindertageseinrichtung und so ist es von Bedeutung, dass sie das Umfeld und das Gemeindewesen erkunden.

Dazu gehören je nach Umgebung zum Beispiel:

  • Besuch der Büchereien
  • Erkundung und Entdeckung der Umgebung der Kindertageseinrichtung
  • Erkundung und Entdeckung des Waldes
  • Besuch des Patenzahnarztes
  • Theaterbesuche
  • Musikschule

Zur Unterstützung und Förderung des Kindes in seiner Entwicklung ist eine gute und kontinuierliche Zusammenarbeit mit anderen Institutionen notwendig. Nur so können wir in unseren Einrichtungen die pädagogische Arbeit weiterentwickeln und Familien Unterstützung und Hilfe anbieten. Selbstverständlich arbeiten unsere Einrichtungen im Rahmen der Wahrung des Datenschutzes.

Folgende Kooperationspartner haben wir unter anderem:

  • Fachdienste der Stadt Rodgau
  • Pädagogische Fachberatung der Stadt Rodgau
  • Kindertageseinrichtungen
  • Tagespflegepersonen
  • Grundschulen
  • Sozialpädiatrische Zentren
  • Erziehungsberatungsstellen
  • Therapeuten
  • Frühförderstelle der Stadt und des Kreises Offenbach
  • Gesundheitsamt
  • Kinder- und Jugendärzte
  • Fachschulen für Sozialpädagogik
  • Fort- und Weiterbildungsinstitute

Kooperation mit den Eltern

Kooperation mit den Eltern

Der Stadt Rodgau ist es wichtig, eine vertrauensvolle Kooperation zwischen den Familien, unseren Einrichtungen und uns als Träger aufzubauen und zu erhalten. Wir streben eine Erziehungspartnerschaft an, die durch Wertschätzung, Achtung und Respekt geprägt ist und das Kind in seiner Entwicklung unterstützt und stärkt. Zur Entwicklung der Erziehungspartnerschaften bieten wir verschiedene Formen der Zusammenarbeit an:

  • Zwar findet die Voranmeldung über betreuungsplatz.online Rodgau statt, Sie als Eltern sind aber jederzeit herzlich eingeladen, das persönliche Gespräch mit unseren Leitungen zu suchen. Im Rahmen der Voranmeldung kann hier das pädagogische Konzept sowie die Einrichtung vorgestellt werden. Sie haben die Möglichkeit, ihre Fragen zu stellen und über eventuelle Ängste und Unsicherheiten zu sprechen.
  • Vor der Aufnahme laden die Erzieher/innen die Eltern zu einem Erstgespräch ein, zum gegenseitigen Kennenlernen und Austausch von Informationen, die das Kind, die weiteren Abläufe betreffen oder die Eingewöhnung.
  • Vor der Aufnahme und während der Kindergartenzeit können die Eltern, nach Vereinbarung, die Gruppe ihres Kindes besuchen.
  • Einmal im Jahr bieten die Erzieher/innen den Eltern ein Entwicklungsgespräch an. In diesem Gespräch tauschen sich Eltern und Erzieher*innen über die Beobachtungen und Entwicklungen des Kindes aus.
  • Eltern erhalten in individuellen Gesprächsterminen Unterstützung bei Entwicklungs- und Erziehungsfragen.
  • Am Ende der Kindergartenzeit oder beim Verlassen der Einrichtung (Begleitung von Übergängen) laden die Erzieher/innen die Eltern zu einem Abschlussgespräch ein.
  • Es finden regelmäßig Elternabende statt.

Elternbeteiligung

Wir freuen uns immer über Unterstützung der Eltern, beispielsweise bei der Planung und Durchführung von Festen und Veranstaltungen. Hier können Sie aktiv mitarbeiten und Ihre Ideen, Wünsche und Kompetenzen einbringen. Sie können die Gruppen bei Projekten und mit unterschiedlichen Materialien unterstützen. Auch in den Fördervereinen der Einrichtungen können sich Eltern aktiv einbringen.

Elternbeirat

Der Elternbeirat ist das Bindeglied zwischen Eltern und Erzieher*innen, ihrer Gruppe und der Leitung. Er ist der Ansprechpartner aller Eltern einer Gruppe. Der Elternbeirat gibt Anregungen und Wünsche der Eltern an die Erzieher*innen und das Elternbeiratsgremium der Einrichtung weiter. Er informiert die Eltern über die Beschlüsse aus der Elternbeiratssitzung und den Gesprächen mit den Erzieher*innen. Zu Beginn des Kindergartenjahres wird in jeder Gruppe ein*e  Elternvertreter*in und ein*e Stellvertreter*in gewählt. Mit der Leitung, einer pädagogischen Fachkraft und einer Stellvertretung des Magistrats bilden sie den Kindergartenbeirat. Aus diesem Gremium werden ein*e Vorsitzende*r und ein*e Stellvertreter*in gewählt, die die Interessen der Einrichtung im Gesamtelternbeirat der Stadt Rodgau vertreten.